Deutsch als Zweitsprache in der beruflichen Qualifizierung: Integriertes Fach- und Sprachlernen und individuelle berufsbezogene Deutschförderung

Mit Unterstützung des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ werden in 28 Teilprojekten in NRW Maßnahmen umgesetzt, die Menschen mit einer im Ausland erworbenen Berufsqualifikation auf ihrem Weg zu einer qualifikationsadäquaten Beschäftigung begleiten sowie den Prozess der interkulturellen Kompetenzentwicklung in Betrieben und Verwaltungen unterstützen.

Das Teilprojekt 25 setzt sich speziell mit Deutsch als Zweitsprache in der beruflichen Qualifizierung auseinander: im Rahmen des integrierten Fach- und Sprachlernens und der individuellen berufsbezogenen Deutschförderung.

Das IQ Teilprojekt greift dabei einen neuen Aspekt der Deutschförderung in der beruflichen Qualifizierung auf, indem es den Blick auf das Fach- und Sprachlernen richtet und Konzepte zum verzahnten Lernen in die Praxis bringt.

„Was kann ich tun, damit fachliche Inhalte nicht über sprachliche Hürden stolpern, und wie kann ich meinen Unterricht für Zweitsprachenlernende sprachförderlich gestalten?“ „Welche Möglichkeiten habe ich, um einzelne Personen, zum Beispiel im Handwerk, in der Anpassungsqualifizierung individuell zu unterstützen?“ Fragen wie diese tauchen immer wieder in Qualifizierungs- und Brückenmaßnahmen auf. Das IQ Teilprojekt steht Anbietern dieser Maßnahmen beratend zur Seite. Darüber hinaus erprobt, dokumentiert und begleitet es Konzepte wie das Sprachcoaching.

Ein weiterer wichtiger Arbeitsschwerpunkt ist die Qualifizierung der beteiligten Akteure: Im Rahmen des Projektes werden NRW-weit Workshops zu Themen wie: „Deutsch am Arbeitsplatz für Kursleitende“ oder „Sprachsensibel unterrichten und anleiten für Fachlehrende und betriebliche Akteure“ angeboten. Der fachliche Austausch und der Wissenstransfer im Landesnetzwerk NRW werden durch die enge Zusammenarbeit mit den IQ Fachstellen und den anderen IQ Landesnetzwerken gesichert.

Ein Thema ist der Umgang mit Prüfungssituationen, die Menschen mit Deutsch als Zweitsprache oftmals vor zusätzliche Herausforderungen stellen. Prüfungsfragen sind häufig schwer verständlich und verwirrend formuliert – das integrierte Fach- und Sprachlernen ermöglicht eine umfassende Prüfungsvorbereitung.

Diese Integration von Fach- und Sprachlernen in Zusammenarbeit mit allen Akteuren voranzubringen und die individuelle Förderung von Personen im Prozess der beruflichen Anerkennung zu stärken, sind die zentralen Ziele des Projektes.

Verantwortlich für das Teilprojekt ist die AWO Bielefeld e.V.

 

„Ohne sprachliche Qualifizierung keine berufliche Qualifizierung.“

Prof. Dr. Udo Ohm, Universität Bielefeld